Mar 13, 2018
Heiß und kalt ist ein Dating- oder Beziehungsmuster, dem sich sehr viele Menschen ausgesetzt sehen. Oder wie man früher gesagt: Es geht mal hüh und es geht mal hott. Es ist eines der häufigsten Themen jenseits von „klassischer“ Paartherapie, wegen dem Klienten mit mir Kontakt aufnehmen - mit sehr hohem Leidensdruck in der Regel.
Dieses Muster verläuft immer wieder in den gleichen Phasen (wobei ein Durchgang der Phasen von Stunden bis zu Monaten dauern kann). Nach einer schönen anfänglichen Startphase versucht ein Partner den Kontakt oder die Beziehung weiter zu intensivieren. Der unbeständige Partner wird daraufhin unerwartet kühl, unklar, zeigt gemischte Signale, ist sich nicht sicher wie es weitergehen soll. Der andere probiert es eine Zeit weiter, und zieht sich dann irgendwann enttäuscht zurück bzw. plant den Kontakt zu verlassen - weil offenbar kein Wille mehr da ist. Kaum geschieht dass, kommt es in die nächste „heiß“ Phase, wo plötzlich die Emotionen wieder zu erwachen scheinen und mehr Nähe (wieder) versprochen wird. Alles scheint wieder gut zu sein. Kaum ist die Beziehung wieder gefestigt, folgt aber die nächste Eiszeit. Die „heißen“ Phasen sind dabei wesentlich kürzer als die „kühlen“.
Warum hat jemand dieses Muster? Zum einen geht es oft darum, sich zu schützen. Vielleicht hat dieser Jemand selber schwierige Dinge in der Vergangenheit oder Kindheit erlebt bei denen es viele Verletzungen gab. Man möchte vielleicht wieder Nähe zulassen, hat aber gleichzeitig panische Angst davor. Es ist der Versuch zu lieben, ohne das Risiko des Liebens einzugehen. In anderen Fällen gibt es vielleicht einen äußeren Einfluss, den man nicht kennt. Dies könnte ein Ex sein der noch im Spiel ist oder stark schwankende Gefühle, weil z.B. die letzte Trennung noch ganz frisch ist.
Im ungünstigsten Fall will der „Wackelkandidat“ gar keinen wirklich nahen Kontakt, möchte aber weiter die Aufmerksamkeit des anderen genießen und hält ihn deswegen in der „Umlaufbahn“. Zuletzt gibt es auch manche Partner, die dieses „Spiel“ vielleicht auch bewusst im Sinne des Sprichworts „mach dich rar und sei ein Star“ machen – was überhaupt keine gute Idee ist.
Die Wirkung ist leider auf den Empfänger meist sehr verheerend. Wenn man sowieso schon verunsichert oder verlustängstlich ist, gehen diese Emotionen nun durch die Decke. Unser Gehirn reagiert sehr stark auf diese sogenannte „intermittierende Verstärkung“. Mal bekommt man den „Jackpot“, und ganz oft aber geht man leer aus was echte Nähe angeht. Je schneller die heiß-kalt Wechsel sind, umso mehr macht das Ganze regelrecht süchtig.
Wie geht man nun damit um? Nun der erste Schritt ist immer, ein Gespräch darüber zu führen und es direkt anzusprechen. Oft bekommt man dann schon ein Gefühl dafür, wo es haken könnte. Wenn man (noch) nicht so gefühlsmäßig involviert ist, kann man das Ganze etwas aus der Ferne beobachten. Falls man schon sehr drin hängt, ist es um jeden Preis wichtig Abstand zu bekommen, und gegebenenfalls sein Herz zu schützen. Wenn sich das Muster nicht ändert, ist es oft gesünder weiter zu schauen auf der Partnerschaftssuche. Wenn man mehrere Zyklen durchlaufen hat, sollte man sich vielleicht besser eingestehen, dass man selber keinen wirklichen Einfluss hat und sein Ziel wohl nie erreichen wird. Man sollte als Empfänger dieses Musters dieses aber keinesfalls persönlich nehmen oder sich zu sehr in Frage stellen.
In der Dating Phase erkennt man übrigens die Anfänge von heiß-kalt schon durch sogenannte „Vielleicht“-Dates. Deshalb ist es so wichtig sich nur auf definitiv festgelegte Treffen einzulassen.
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