Dramafreie Weihnachten

Die Vorfreude auf Weihnachten ist trotz aller Umstände groß. Wir wünschen uns friedliche, freie Tage. Doch leider werden diese oft von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen begleitet – vor allem in Beziehungen.

Nun könnte man denken, dass Singles in dieser Zeit im Vorteil sind. Doch weit gefehlt. Denn am Fest der Liebe sehnen wir uns alle mehr denn je nach Zweisamkeit und Zugehörigkeit. Das ist absolut menschlich und legitim. Allerdings macht uns diese Sehnsucht auch unwahrscheinlich anfällig für toxische Ex-Partner oder ungesunde neue Verbindungen. Denn der Wunsch nach Zweisamkeit lässt uns oft unsere Standards vergessen. Gerade dann, wenn wir nicht alleine sein möchten und Bindungen eingehen, die uns nicht guttun. Doch glaubt mir, die Schmerzen nach einer solchen toxischen Begegnung lassen uns mehr leiden als ein Weihnachten ohne Partner. Und der Preis für so eine kurzfristige Verbindung ist viel zu hoch.

Damit das diesjährige Weihnachtsfest sowohl für Paare ohne Streitereien als auch für Singles ohne toxisches Leiden abläuft, möchte ich hier ein paar kleine Tipps geben.

Für Paare:

• Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, stellen wir oft hohe Erwartungen an die Festtage. Das ganze Jahr hatten wir kaum Zeit für irgendwas, vieles lief nicht rund. Aber die Festtage werden sicher perfekt. Wer mit solch einer Einstellung hineingeht, kann nur enttäuscht werden. Versuche deshalb, die Erwartungen etwas herunter zu schrauben. Die an die Festtage und die an den Partner.
• Akzeptiere, wenn dein Partner eine andere Vorstellung von Weihnachten hat. Nur weil es deinen nicht entspricht, müssen sie nicht verkehrt sein. Wenn ihr offen über eure Wünsche und Bedürfnisse sprecht, eliminiert ihr dabei ganz automatisch viele Missverständnisse.
• Nach diesem offenen Gespräch kanns in die Planung gehen. Je besser ihr vorplant und je stimmiger dieser Plan zu euren Wünschen passt, desto entspannter kann Weihnachten werden.
• Oft brodeln schon im Vorfeld Themen unter der Oberfläche, die „wir ja dann an den Festtagen mal ansprechen könnten.“ Macht das nicht. Versucht schwierige Themen bereits davor oder dann danach zu lösen.
• Ganz wichtig: genießt die Zweisamkeit, aber lasst euch dennoch Freiräume. Hier kommen die Punkte 1 und 2 nochmal zum Tragen. Stellt auch an die Zeit zu zweit keine zu hohen Erwartungen und respektiert die Bedürfnisse eures Partners.

Für Singles:

• Notiere dir noch heute deine Red Flags, sprich Dinge, die dein Gegenüber auf keinen Fall haben oder machen sollte. Wiederhole sie mehrfach.
• Mache das gleiche mit deinen Standards. Sie zählen auch an Weihnachten!
• Bereite dich mental auf ein Weihnachten alleine vor. Was ist das Worst case Szenario und wie sieht dein Notfallplan aus? Schreibe es detailliert auf oder gehe es in deiner Meditation durch.
• Tue dir am 24.12 etwas Gutes. Bestelle dir entweder selbst ein tolles Geschenk oder plane eine Aktivität, die dich glücklich macht. (Du wirst trotz der aktuellen Umstände sicher was finden)
• Last but not least. Sei dankbar! Schon jetzt. Dankbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel zum Glück. Du hast keinen Partner? Dafür bist du aber gesund, hast ein Dach überm Kopf und vermutlich auch ausreichend Essen. Es mag banal klingen, aber wenn wir uns der vielen schönen Dinge, in deren Besitz wir sind, bewusstwerden, rückt das was wir nicht haben oder vermeintlich unbedingt brauchen, in den Hintergrund.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude bei den Vorbereitungen auf ein besinnliches, ruhiges Weihnachtsfest.