Oct 21, 2020
Die alltäglichen Dinge des Lebens werden meist wenig von uns geschätzt. Klar, sind sie eben alltäglich. Doch dieses turbulente und gewöhnungsbedürftige Jahr hat uns allen verdeutlicht, dass nichts selbstverständlich ist. Der dienstägliche Besuch des Fußballtrainings, der all wöchentlich Mädelsabend, der bisher krisensichere Job, die den Lebensumständen angepasste Beziehung...
Die ganze Welt scheint Kopf zu stehen, ohne dabei Halt vor unserer eignen zu machen. Denn die Einflüsse und Beschlüsse, die uns alle betreffen, haben ganz direkte Auswirkungen auf unseren Alltag.
Wenn sich schon alles wandelt, warum sollten wir dann nicht auch mal unsere Beziehungskonzepte auf den Prüfstand stellen? Viele Paare kommen mit den neuen, von außen vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht zurecht. Für die einen ist es ungewohnt und tatsächlich ein Problem, den Partner so oft zu sehen. Für andere stellt die Tatsache, dass es keinen Alltag mehr gibt und dieser sich auch nicht wirklich einstellen will, eine der größten Herausforderungen dar. Wieder andere fühlen sich in ihrer Freiheit so sehr beschränkt, dass sich keine richtige Lebensfreude mehr einstellen will, was natürlich gravierende Auswirkungen auf die Beziehung hat.
Nun können wir entweder auf der „alles-ist-schrecklich-und-ich-kann-nichts-dagegen-tun-Welle“ mitschwimmen oder wir schnappen uns unser eigenes Surfbrett (im übertragenen Sinn) und nutzen diese Welle, um weiterzukommen, ja um uns weiterzuentwickeln.
Was bedarf es, um diese Welle zu reiten? Meiner Ansicht nach sind Mut und Kreativität essentiell.
Mut deshalb, weil Neues immer Mut kostet. Manche Schritte mehr, manche weniger.
Hinsichtlich einer - durch die aktuelle Situation ausgelösten - Beziehungs-Krise bedeutet Mut bspw., ganz offen und ehrlich mit dem Partner über die Probleme zu sprechen. Das klingt banal, doch bei sehr vielen Paaren scheitert es schon an diesem Punkt. Da zieht sich lieber jeder in sein Schneckenhaus zurück und kocht sein eigenes Süppchen. Doch das ist gefährlich. Denn weichen die Geschmacksrichtungen der jeweiligen Süppchen zu sehr voneinander ab, kann auch eine wiederkehrende Normalität nichts mehr bewirken. Der Grundsatz lautet: je früher wir mit unserem Partner über Probleme sprechen, desto eher können wir sie gemeinsam lösen.
Die zweite Komponente ist Kreativität. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Wenn sich alles im Außen wandelt, ist es eigentlich selbstredend, dass unsere üblichen Strategien und Konzepte nicht mehr ihre gewohnte Wirkung entfalten. Dann brauchen wir neue Ideen und dürfen kreativ sein. Um der Beziehungs-Monotonie zu entkommen, können wir bspw. zusammen ein neues Hobby oder eine neue Fremdsprache erlernen. Wenn wir mehr Abstand vom Partner benötigen, kann sich jeder in der Wohnung seinen eigenen kleinen Bereich schaffen. Doch zeitgleich dürfen auch Überlegungen angestellt werden, wie man die gemeinsame Zeit schöner, inniger und wertvoller gestalten kann. Auch eine klare räumliche Trennung ist eine Option. Oder etwas ganz Neues. Wir können mit unserem Partner im wahrsten Sinne des Wortes ko-kreieren, etwas gemeinsam er-schaffen.
Da gibt es kein richtig oder falsch. Es geht darum, nicht an dem festzuhalten, was bisher üblich war, sondern darum, offen, frei und kreativ zu sein. Ab und zu müssen wir unsere Lebensumstände oder unsere Beziehungskonzepte eben anpassen, um wieder bzw. weiterhin glücklich sein zu können. Nun liegt es an uns. Lassen wir uns von der Welle der Veränderung verschlucken oder reiten wir sie?
Ich halte es da wie mein Kollege Charles Spezzano: „Die Wellen des Lebens hören nie auf. Lasst uns surfen lernen.“
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